Topic outline

  • Einleitung

    Trickfilme sind bei Kindern sehr beliebt. Sie erzählen spannende und lustige Geschichten, die jede Menge Unterhaltung bieten und Spaß machen. Aber wie kann man selbst einen Trickfilm (Stop-Motion-Film) oder ein Video produzieren? Das ist vielen Kindern und auch Erwachsenen nicht klar. Ihnen ist nicht bewusst, wie viel Arbeit die Produktion eines (Stop-Motion-)Films macht, da er ja nicht hintereinander gedreht wird und dann fertig ist.

    Sprechen Sie mit den Kindern darüber, dass es nicht möglich sein wird, einen Stop-Motion-Film in Disney-Film-Länge zu produzieren. Auch die Qualität des Films kann selbstverständlich nicht die gleiche sein. Es geht vielmehr darum, gemeinsam heraus zu finden, wie ein Film oder Trickfilm überhaupt gemacht wird und dabei die vorhandenen Mittel kreativ und sinnvoll einzusetzen.

    Die Stop-Motion- und Videoarbeit mit Kindern sollte einfache Möglichkeiten nutzen, welche inhaltlich trotzdem spannend, aber möglichst nicht aufwendig sind.

    In diesem Modul geht es daher nicht darum, mit den Kindern aufwendig erarbeiteten (Stop-Motion-)Filme zu produzieren, sondern Kindern die praktische und kreative Arbeit mit Videos zu vermitteln.

  • Über dieses Modul

    Wenn Sie dieses Modul studiert haben, werden Sie…

    • Wissen über die Bedeutung verschiedener Perspektiven und Schauplätze erlangt haben, um einen Film spannend und interessant für das Zielpublikum zu machen
    • Gelernt haben, wie man einen (Stop-Motion-)Film mit Vorschulkindern plant
    • Wissen über das Unterrichten von Kindern in praktischen und kreativen Videolektionen erworben haben
    • Grundlegende Informationen zur kreativen Arbeit mit Stop Motion Studio App und Windows Movie Maker 2012 erhalten haben

    In diesem Modul…

    • Werden die Grundlagen der Stop-Motion-Techniken erklärt und visualisiert
    • Werden praktische Ratschläge zur kreativen Arbeit mit Kindern im Kindergarten gegeben
    • Unterstützen Sie Lernaktivitäten dabei, den Inhalt besser zu verstehen und sich auf den Abschlusstest vorzubereiten
    • Führen Sie Links zu weiteren Informationen
  • Was ist ein Stop-Motion Film?

    Stop-Motion Filme sind Filme, die aus Einzelbildern/einzelnen Fotos zusammengesetzt werden – früher auch als klassisches Daumenkino bekannt. Indem Figuren oder Gegenstände in jedem Einzelbild ein kleines bisschen in ihrer Position verändert werden, wird der Anschein von Bewegung erzeugt. Die Bilder werden in schneller Abfolge, z.B. mithilfe der Stop-Motion Studio App, zusammengesetzt, so dass Übergänge kaum noch wahrnehmbar sind. Die Stop-Motion Technik ist eine einfache Art, Filme mit Figuren und Gegenständen zu drehen, ohne Kenntnis von Computeranimation zu haben.

    Als zu bewegender Gegenstand oder als zu bewegenden Figur kann fast alles dienen. Nicht nur Puppen oder Knetfiguren, wie sie aus Sendungen wie dem „Sandmännchen“ oder „Shaun das Schaaf“ bekannt sind, können zu Darstellern des Stop-Motion Films werden. Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt.

    Stop-Motion Filme können mit einfachsten Mitteln erstellt werden, weshalb sie auch mit jüngeren Kindern recht einfach produziert werden können. Vor allem die digitale Technik und Apps machen die Trickfilmproduktion hier noch unkomplizierter.


    Ein paar Anregungen, wie und mit welchen Hilfsmitteln ein Stop-Motion Film erstellt werden kann, wird im Folgenden aufgelistet:

    Bei Maltrickfilmen sehen die Zuschauer ein Bild oder eine Text Strich für Strich von Zauberhand entstehen. Der Effekt wird dadurch erreicht, dass solange nach jedem kleinen Strich der gezeichnet wird ein Foto gemacht wird, bis das gesamte Bild fertig ist.

    Video 1: Video-Beispiel eines Maltrickfilms:


    Beim Legetrickfilm können sich aus Papier ausgeschnittene Figuren oder Gegenstände auf einem Hintergrund augenscheinlich ganz von allein bewegen. Selbstverständlich werden sie zwischen den Einzelbildaufnahmen von Kinderhänden bewegt.

    Video 2: Video Beispiel eines von Kindern produzierten Legetrickfilms:


    Werden z.B. Spielsachen, Bauklötze oder andere dreidimensionale Gegenstände als Darsteller genutzt, spricht man von einem Sachtrickfilm. Hierzu zählen auch die bekannten Stop-Motion Filme mit Legofiguren als Hauptdarsteller oder Filme mit Knetfiguren. Die Figuren bewegen sich hier in einer Kulisse, die ein wenig an eine Puppenstube erinnert.

    Video 3: Videobeispiel eines von Kindern produzierten Sachtrickfilms:


    In den sogenannten Realtrickfilmen spielen echte Menschen als Darsteller mit. Der Trick besteht darin, etwas bewegen zu lassen, was sich normalerweise nicht von allein bewegen kann, z.B. ein Buch oder einen Teller. Die Möglichkeit selbst zaubern und tricksen zu können oder Puppen und Stofftiere lebendig werden zu lassen, ist bei den Kindern besonders beliebt. Beispielsweise kann ein Kind Dinge oder Personen verschwinden lassen. Oder man setzt sich besonders ruhig auf den Boden und plötzlich beginnt die Puppe, die neben einem sitzt, sich zu bewegen.

    Video 4: Video-Beispiel eines von Kindern produzierten Realtrickfilms mit Stop-Motion-Tricks:


    Grundsätzlich bietet die Stop-Motion Technik unzählige kreative Möglichkeiten, was den Einsatz im Kindergarten besonders spannend macht und den Kindern und Erzieher*innen viel Freude bereitet.



    Verständnisfragen

    1. Wie viele Arten von Stop-Motion-Filmen werden in diesem Kapitel vorgestellt?

    2. Welches Material benötigen Sie, um einen animierten Legetrickfilm zu machen?

    3. Wie können Sie den Effekt der "Magie" in einem animierten Maltrickfilm erreichen?

  • Stop-Motion- und Videoprojekte im Kindergarten

    Wenn sie eigenständig die Kamera nutzen dürfen, lernen Kinder:

    • wie man spannende Geschichten über Liebe und Konflikte, über große und kleine Helden produziert,
    • oder wie man audiovisuelle Informationen produziert, zum Beispiel über die Herstellung eines Kuchens.
    • Mit Hilfe einer Kamera (z.B. einer Tablet-Kamera) lernen sie, wie Film- und Fernsehsendungen gemacht werden.
    • Sie erhalten die Möglichkeit, kreativ zu werden und sich zu artikulieren.

    Sie können sich von Beginn an einbringen: angefangen bei der Entwicklung einer kurzen Geschichte, über die Ausgestaltung einer Szene bis hin zu Schnitt und Vertonung.

    Von den Kenntnissen und Erfahrungen der Kinder mit den verschiedenen Film- und Fernsehgenres ausgehend, können bei der Umsetzung im Kindergarten fernsehähnliche Videoproduktionen wie Trickfilme, Spiele-Shows, Werbung oder Fernsehfilme thematisiert werden.

    Die Kinder können ihre Lieblingssendung in einer studioähnlichen Umgebung nachspielen und kreativ umgestalten. Hierüber eignen sich die Kinder wesentliche Produktionsformen dieser Film- und Fernsehgenres an.

    Filme sind für Kinder sehr faszinierend, weshalb es ihnen manchmal nicht leicht fällt, sich medialen Trugbildern zu entziehen. Die Film- und Fernsehindustrie nutzt einige Tricks bei der Erstellung ihrer Filme. Da werden große Städte als Miniaturform nachgebaut und wirken aufgrund der Kameraeinstellungen, Szenen werden am Computer digital nachbearbeitet oder Schauspieler durch Stuntman ersetzt. Kindergartenkinder besitzen noch nicht das passende Wissen, um diese Tricks zu verstehen.

    Durch das Ausprobieren einfacher Filmtricks kann die Medienkompetenz der Kinder auf spielerische Weise gefördert werden.

    Kindergartenkinder orientieren sich bei ihren Lieblingssendungen nicht vorrangig an der Abfolge der erzählten Geschichte. Sie fokussieren sich eher auf die Einzelheiten, bei denen sie einen Bezug zu ihrer Lebensrealität herstellen können bzw. zu denen sie eine emotionale Beziehung haben. Die Bildwahrnehmung bei jüngeren Kindern ist zufällig, wenig systematisch und orientiert sich am Moment. Dasselbe gilt bei der aktiven Kameranutzung des Kindes. Genau wie bei der Arbeit mit Fotos ist es möglich, Einblicke in die Sichtweisen der Kinder auf die Welt zu bekommen, wenn man die Kinder die Kamera frei und intuitiv verwenden lässt.

    Geben Sie den Kindern die Möglichkeit, ohne Drehbuch und vorgefertigten Plan, instinktiv und spontan mit der Kamera zu filmen. Lassen Sie die Kinder ruhig auch ohne Begleitung eines Erwachsenen losziehen und „ihren Moment“ einfangen. Die Kinder können dann abbilden, was sie mit „ihren“ Augen wahrnehmen und Ihnen ihr „inneres“ Auge auf die Welt sichtbar machen.

    Je mehr Gestaltungsformen, Montageprinzipien und Tricks Kinder kennen lernen, umso früher können sie auch kompliziertere Handlungsstränge, mit Rückblenden, Parallelhandlungen sowie Raum- und Zeitsprüngen einordnen und verstehen. Bei dieser Form der Videoarbeit mit Kindern geht es um das Anwenden und Erlernen wesentlicher filmdramaturgischer Mittel, die auch im Film und Fernsehen wichtig sind. Durch das Erproben filmspezifischer Gestaltungsmittel auf spielerische Weise und das dadurch gewonnene bessere Verständnis von Handlungsabläufen verlieren die Kinder im Übrigen nicht ihre Faszination an spannend aufbereiteten Geschichten. Trotz des erworbenen Wissens möchten sie von Film und Fernsehen weiterhin unterhalten werden.

    Ein paar Richtlinien können Erzieher*innenn wie Kindern auch bei der Arbeit mit Video und Stop-Motion helfen, diese Medienarbeit effektiv im Kindergarten einzusetzen.

    • Erzieher*innen sollten, während die Kinder mit der Kamera arbeiten nicht zu aufdringlich sein, um die Intention des Filmenden nicht zu stark zu beeinflussen.
    • Es kann bei der Videoarbeit jedoch bereichernd sein, wenn z.B. Hilfestellung bei Dialogen gegeben wird, um eine Aussage auf den Punkt zu bringen.
    • Hierbei muss der*die Erzieher*in nicht immer dem Wissen der Kinder voraus, eher aufgeschlossen und offen für gemeinsame Lernprozesse sein.

    Stop-Motion und Video in der Praxis

    Ebenso wie im Bereich Foto sollten den Kindern gezeigt werden, wie die Geräte zur Videoaufnahme zu benutzen sind. Hier gelten die gleichen Regeln, wie sie im Modul 6 vorgestellt werden.

    Die verschiedenen Einstellungsgrößen und Perspektiven aus Modul 6 beleben natürlich auch ein (Stop-Motion-) Video. Sie sind im Bereich Stop-Motion und Video besonders wichtig, damit der Film für die Zuschauer am Ende nicht langweilig wird.

    Bei der Arbeit mit Kindern ist es besonders wichtig, dass nicht die Perfektion im Vordergrund steht, sondern das Experimentieren mit der Technik und die Förderung der Kreativität.

    Wenn Sie eine Geschichte mit einem Stop-Motion-Film oder -Video erzählen wollen, sollten Sie sich vorher gemeinsam mit den Kindern ein kurzes Drehbuch (Vorlage, PDF) und die Länge des Films überlegen. Das erleichtert eine realistische Planung und verhindert, dass Sie sich zu viel vornehmen.


    Verständnisfragen

    1. Warum sollten sich pädagogische Fachkräfte nicht zu sehr einmischen, wenn Kinder mit einer Kamera arbeiten?

    2. Sollten Kinder im Vorschulalter in alle Phasen der Filmherstellung einbezogen werden? Warum ja? Warum nein?

    3. Worauf konzentrieren sich kleine Kinder, wenn sie sich einen Film ansehen?


  • Möglichkeiten Stop-Motion und Video im Kindergarten zu integrieren

    Sprachförderung und Artikulation

    Eigene Filme nach kurzen Drehbüchern zu produzieren, kann den Wortschatz der Kinder erweitern. Sie müssen Worte für die Dialoge finden, die sie sprechen wollen. Das ist auch sehr hilfreich, um zu lernen wie man sich in bestimmten Situationen artikuliert und wie man kommuniziert.

    Beziehen Sie die Kinder bei jedem Schritt ihrer (Stop-Motion) Filmproduktion mit ein. Es kann ansonsten passieren, dass am Ende nur ein Film von Ihnen entsteht, in dem die Kinder ausschließlich als Statisten agieren. Versuchen Sie das zu vermeiden.

    Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung

    Ein Video zu machen ist Teamarbeit. Ob als Darsteller, hinter der Kamera oder beim Schneiden, alle helfen mit und müssen miteinander kooperieren. Das ist sehr wichtig für die soziale Entwicklung der Kinder. Durch die Videoarbeit lernen die Kinder viel über die verschiedenen Emotionen kennen und können unterschiedliche Mimiken ausprobieren. So wird es möglich, mit den Kindern über Gefühle in Bezug auf ihre eigenen Erfahrungen zu sprechen, z.B. was sie glücklich oder traurig macht.

    Förderung der Kreativität und Fantasie

    Sich selbst eine Geschichte auszudenken und diese anschließend entweder selbst zu spielen oder in einem Stop-Motion Film umzusetzen regt unglaublich die Fantasie an. Die Kinder müssen sich Gedanken über Kulissen, Kostüme und zu benutzende Materialien machen und diese dann eventuell noch selbst herstellen. Das ist kreativ und unglaublich produktiv. Nach relativ kurzer Zeit bereits die Ergebnisse des eigenen Tuns betrachten zu können, macht zudem sehr stolz. Die Kinder merken, dass sie etwas (er)schaffen können.

    Erinnerungen schaffen

    Videos, die von Kindern und den Erzieher*innen, z.B. bei einem Kindergartenfest aufgenommen werden, können eine schöne Erinnerung sein, die man den Eltern mit nach Hause gibt oder an einem Elternabend präsentiert. Man kann die Kinder auch mal aus ihrer Perspektive den Kindergartenalltag begleiten lassen. So erhalten die Eltern später einen ganz besonderen Einblick in den Alltag der Kinder, der ihnen normalerweise verborgen bleibt.

    Förderung von Bewegung

    Der große Vorteil von Videos ist, dass man hier Bilder mit Bewegung festhalten kann. Daher kann man dieses Werkzeug natürlich auch nutzen, um die Kinder zu Bewegung zu animieren. Beispielsweise könnte man sich ein Musikvideo anschauen. Anschließend wird gemeinsam darüber gesprochen was man gesehen hat und dann wird das Video mit eigenen Mitteln nachgespielt und mit der Kamera festgehalten. Die Kinder dürfen selbstverständlich auch entscheiden was sie für die Kulisse, Kostüme usw. nutzen möchten, wie sie das Video umsetzen möchten.

    Beobachten und Reflektieren

    Zudem ist das Video ein gutes Mittel, um die Kinder einmal zu beobachten und anschließend im Team oder mit den Eltern zu reflektieren. Der Entwicklungsstand des Kindes kann hier besonders gut festgehalten und ausgewertet werden. Aber auch der Erzieher kann eventuell an einem normalen Vormittag einmal die Kamera mitlaufen lassen, um dann zu schauen, wie er sich den Kindern gegenüber verhält und wie die Kinder auf ihn reagieren. Bei solch einem Vorhaben sollte geschaut werden, ob hierfür eine Zusätzliche Zustimmung der Eltern einzuholen ist.

    Vergewissern Sie sich bei jedem Medienprojekt im Vorfeld, dass Sie die Datenschutzrichtlinien und das Urheberrecht nicht verletzen.

    Videoprojekte im Kindergarten integrieren



    Verständnisfragen

    1. Wie kann das Filmemachen zur Entwicklung der Sprache und Artikulation von Kindern beitragen?

    2. Auf welche Weise kann das Filmemachen zur emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern beitragen?

    3. Wie kann das Filmemachen die Kreativität und Phantasie von Kindern fördern?

  • Grundlagen der “Stop Motion Studio” App

    Die App „Stop Motion Studio“ ist eine App mit der sich leicht kreative Trickfilme kreieren lassen. Sie eignet sich gut zum medienpädagogischen Einsatz und ist auch für jüngere Kinder mit Begleitung gut handhabbar.

    Es lassen sich Fotos hintereinander direkt in der App aufnehmen und man kann sich seine Ergebnisse immer wieder direkt anschauen. Die Zeitabfolge der Bilder kann eingestellt werden oder fehlerhafte Aufnahmen gelöscht werden. Mit der Vollversion lassen sich auch An- und Abspann, Audioaufnahmen aller Art oder Effekte einbauen. Zur Produktion eines einfachen Stop-Motion Films reicht die Basisversion vollkommen aus. Wer den Film später z.B. noch mit Musik unterlegen möchte, kann dies im Nachgang auch im Movie Maker machen. Der Film kann am Ende im gängigen Filmformat .mp4 exportiert werden.

    Die App ist auf den Betriebssystemen Android, iOS und Windows nutzbar und sollte auf einem Tablet oder Smartphone installiert werden.

    Die Website, auf der Sie die Stop Motion Studio App finden können, lautet: https://www.cateater.com.

    Im Folgenden wird eine kurze Einführung in die Arbeit mit der App „Stop Motion Studio“ gegeben, die Grundlagen vermitteln soll. Über das ?-Symbol in der Menüleiste rechts unten in der App gelangt man zur Online-Hilfe, die anschauliche und weiterführende Unterstützung bietet.

    Hilfe-Menü der Stop Motion Studio App


    Stop Motion Studio“ im Überblick

    Entwickler: Cateater
    Systeme: Android, iOS and Windows
    Kosten: Die Basis-App ist kostenfrei. Für 4,99 € bzw. 5,99 € kann die Vollversion erworben werden.
    Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte, Vorschulkinder ab 4 Jahren mit Begleitung, Grundschulkinder, Eltern
    Themen: Kreatives Gestalten und Malen, praktische Medienarbeit
    Werbung: Die Basis-App enthält In-App-Käufe. Um alle Funktionen nutzen zu können, wird die Vollversion benötigt.
    Nutzbarkeit: Offline voll funktionsfähig.
    Navigation: Einfach und übersichtlich.
    Gestaltung: Einfache, verständliche Sprache; klare und kontrastreiche Farbgebung; lesefreundlich; übersichtlich gestaltet.


    Wie funktioniert die App “Stop Motion Studio”?

    Sehen Sie sich diesen kurzen Lernfilm auf YouTube an, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie man ein Stop-Motion-Video erstellt:

    oder werfen Sie einen Blick in das Handbuch der App für weitere Tipps.



    Verständnisfragen

    1. In welchen Betriebssystemen kann die App „Stop Motion Studio“ verwendet werden?

    2. Welche verschiedenen Funktionen können Sie Ihrem Film hinzufügen?

    3. Wie können Sie Ihrem Film Sprachaufnahmen hinzufügen?

    4. Welche Effekte können Sie verwenden?


  • Grundlagen des Programmes Windows Movie Maker 2012

    Das Programm Windows Movie Maker 2012 ist ein einfaches Videobearbeitungsprogram zum Erstellen und Schneiden von Filmen unter Windows 7 oder Windows 10. Da dieses Programm nicht von jüngeren Kindern selbst genutzt werden kann, dient es eher dem Erzieher, um (Stop-Motion) Videos nach zu bearbeiten zu schneiden, damit die Ergebnisse der Kinder in einer „schöneren Form“ z.B. den Eltern präsentiert werden können.

    Wichtiger Hinweis:

    Der Window Movie Maker 2012 wird von Microsoft nicht mehr weiter entwickelt, weshalb das Programm auch nicht mehr im Microsoft Store herunter geladen werden kann.

    Das Programm muss also über Drittanbieter bezogen werden. Hierfür über eine Suchmaschine, z.B. google, nach „Windows Movie Maker Download“ suchen. Es werden mehrere Ergebnisse angezeigt, die einen Download des Programms ermöglichen.


    Als nächstes präsentieren wir eine kurze Einführung in die Arbeit mit dem Filmemacher, um die Grundlagen zu vermitteln. Die Taste F1 auf der PC-Tastatur oder das ? Symbol in der Menüleiste in der rechten oberen Ecke des Movie Maker führt Sie zur Online-Hilfe, die Unterstützung bietet.

    Entwickler: Microsoft
    Systeme: Windows
    Kosten: Das Programm ist kostenfrei.
    Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte, Grundschulkinder ab der vierten Klasse, Eltern.
    Hinweis: Kindergartenkinder können dieses Programm noch nicht allein bedienen, weil sie meistens noch nicht lesen können und es für diese Altersgruppe sehr komplex ist.
    Themen: Videobearbeitung, praktische Medienarbeit
    Werbung: Keine Werbung
    Nutzbarkeit: Offline voll funktionsfähig.
    Navigation: Einfach und übersichtlich für ältere Kinder und Erwachsene, für jüngere Kinder noch sehr komplex.
    Gestaltung: Einfache, verständliche Sprache; klare und kontrastreiche Farbgebung; lesefreundlich; übersichtlich gestaltet.

    Wie funktioniert das Programm Movie Maker 2012?

    Wenn das Programm gestartet wird, öffnet sich automatisch ein neues Projekt mit dem Namen „Mein Film“.

    Orientieren Sie sich zunächst im Programm. Wenn Sie die Funktionsfelder mit der Maus überstreichen, öffnen sich erklärende Fenster, die das Kennenlernen dieser erleichtern.

    Es empfiehlt sich, das geöffnete Projekt als erstes unter einem neuen Namen in einem festen Ordner zu speichern. Das erleichtert später die Orientierung und das Überarbeiten des Films. Hilfreich ist ebenfalls die „Rohdaten“ in einem eigenen Ordner zu sammeln.


    Benutzeroberfläche

    1. Dateien importieren

    Durch einen Klick auf das Symbol Videos und Fotos hinzufügen öffnet sich die eigene Bibliothek, aus der die Fotos oder Videos aufgerufen werden können.

    An der Vorschau des Films kann man erkennen, ob die Fotos bzw. Videos dem voreingestellten Bildverhältnis entsprechen. Im Menü "Projekt" besteht die Möglichkeit, das Seitenverhältnis und Audio-Einstellungen anzupassen.

    Fotos und/oder Videos hinzufügen

    Speichern Sie den Projektfortschritt regelmäßig mit einem Mausklick auf das Diskettensymbol links oben in der Programmzeile oder das Drücken der Tastenkombination [Strg][S].

    Aktionen können Sie über die Pfeile neben dem Diskettensymbol rückgängig machen (undo) oder im Anschluss wiederholen (do).

    2. Anordnen und schneiden

    Die Reihenfolge der Fotos und Filmsequenzen kann geändert werden, indem der Curser/die Maus auf ein Bildsymbol im Arbeitsbereich gerichtet wird und die linke Maustaste gedrückt wird. Ein blauer Rahmen zeigt, dass das Element aktiv ist. Nun kann das zu verschiebende Element bei gedrückter Maustaste an die gewünschte Stelle geschoben werden.

    Videotools - Bearbeiten

    Wird ein Element durch Anklicken aktiv, zeigt das Menü "Barbeiten" die für dieses Element zur Verfügung stehenden Werkzeuge. Man erkennt an der hinterlegten Farbe, in welchem Bearbeitungswerkzeug man sich gerade befindet. Die Videospur ist mit der Farbe Gelb hinterlegt.

    Anordnen und Schneiden

    Das Feld „Zuschneidewerkzeug“ wird zum Schneiden des Films genutzt. Über die Reiter links und rechts auf der Zeitleiste unterhalb des Abspielfensters kann der Bereich eingestellt werden, den man behalten möchte. Die Zeiten können auch manuell über den Start- und Endpunkt eingestellt werden. Mit Klick auf das Disketten-Symbol wird das ausgewählte Filmelement nun auf den innerhalb der Schnittmarken liegenden Bereich zugeschnitten und gespeichert.

    Schneidewerkzeug

    Um einen Film in zwei Filme zu teilen, wird das entsprechende Filmelement markiert. Es erhält einen blauen Rahmen. Nun wird der Abspielschieber (schwarzer Strich) auf die Stelle geschoben, der der Film geteilt werden soll. Mit einem Klick auf das Feld „Teilen“ ist dieser Bearbeitungsschritt abgeschlossen.

    Abspielschieber zur Orientierung

    Wenn von einem Filmelement nur der Anfang oder das Ende des Clips entfernen werden soll, können die Felder „Startpunkt festlegen“ bzw. „Endpunkt festlegen“ genutzt werden. Bei „Startpunkt festlegen“ wird alles was VOR der Stelle an dem Abspielschieber liegt von diesem Filmelement entfernt. Alle anderen Filmelemente davor bleiben erhalten. Bei „Endpunkt festlegen“ wird alles was NACH der Stelle an dem der Abspielschieber liegt von diesem einem Filmelement entfernt. Alle anderen Filmelemente danach bleiben erhalten.

    3. Bild- und Filmübergänge

    Übergänge zwischen Fotos und Filmsequenzen schaffen eine visuelle Verbindung und erleichtern dadurch die Wahrnehmung. Übergänge wirken nicht so hart. Im Menü-Register „Animationen“ ist eine Vielzahl an Übergangseffekten zu finden. Wenn der Cursor/die Maus auf eines der entsprechenden Übergänge zeigt, wird dessen Wirkung sofort in der Vorschau erkennbar.

    Übergänge

    Wird der gewünschte Übergang angeklickt, überträgt er sich auf die aktive Grafik im Auswahlfenster (erkennbar durch den blauen Rahmen). Ein graues Dreieck am Beginn der Filmsequenz zeigt, dass dieser ein Übergang zugewiesen wurde.

    Symbol, dass Übergänge aktiviert sind

    Sollen mehrere Fotos und Filme mit dem gleichen Übergang versehen werden, können mehrere Sequenzen ausgewählt werden, indem die Strg-Taste gehalten wird, während mit der Maus die gewünschten Sequenzen angeklickt werden. Wenn alle Sequenzen den gleichen Übergang erhalten sollen, wählt man den Menüpunkt „Auf alles anwenden“ aus.

    Die Dauer des Übergangs lässt sich variieren. Normalerweise ist sie auf 1 oder 1,5 Sekunden voreingestellt. Mit einem Klick auf den Auswahlpfeil neben dem Menüfeld „Dauer“ öffnet sich ein Auswahlfenster. Es ist aber auch möglich eine (nicht voreingestellte) Zeit direkt in das Fenster einzugeben.

    Manchmal ist man verleitet, aufgrund der Vielzahl an Effekten den Betrachter mit zu vielen verschiedenen Übergängen zu überlasten und damit vom eigentlichen Inhalt abzulenken. Es kann hier helfen, auf die Grundregeln der Bildschirmgestaltung zurückzugreifen: Zum einen „weniger ist mehr“, d.h. die Anzahl der Effekte sollte beschränkt werden und zum anderen „Einheitlichkeit“, d.h. dass die wenigen Effekte nicht unüberlegt hintereinander anzuwenden. Wählen Sie lieber eine Übergangsart pro Thema oder Kapitel aus. Möchten Sie auf etwas Spezielles in Ihrem Film besonders aufmerksam machen, kann dies durch einen Übergangseffekt ebenfalls gut gekennzeichnet werden.

    4. Visuelle Effekte

    Einzelne Bilder oder ganze Filmsequenzen können mit "visuellen Effekten" versehen werden. Unter dem Menüpunkt "Visuelle Effekte" können Sie aus einer Vielzahl von Optionen wählen. Zeigt der Cursor/Maus auf einen der entsprechenden Effekte, ist dessen Wirkung sofort in der Vorschau sichtbar.

    Visuelle Effekte

    Mit einem Klick auf den unteren Pfeil in der Bildlaufleiste neben dem Auswahlbereich öffnet sich das gesamte Angebot der möglichen Effekte, eingeteilt in verschiedene Kategorien.

    Ein Mausklick auf einen Effekt weist diesen der aktiven Sequenz im Auswahlfenster (erkennbar am blauen Rahmen) zu.

    Visueller Effekt ist aktiviert

    Ein Piktogramm in der linken oberen Ecke eines Frames zeigt, dass diesem ein visueller Effekt zugewiesen ist.

    Möchten Sie in mehreren Filmsequenzen den gleichen Effekt haben bzw. diesen auf alle Sequenzen anwenden, gehen Sie vor wie unter Punkt 3 „Bild- und Filmübergänge“ beschrieben. Auch hier sollte der Betrachter am Ende nicht mit zu vielen Effekten überlastet werden. Setzen Sie diese lieber gezielt ein, um bestimmte Filmteile interessanter zu gestalten.

    5. Titel, Bildtitel und Abspann

    Das Werkzeug für das Einfügen von Text befindet sich im Register Startseite.

    Titel, Bildtitel und Abspann

    Hier gibt es die Möglichkeit, dem Film einen Titel, einen Bildtitel und einen Abspann hinzuzufügen.

    Titel hinzufügen

    Unter dem Menüpunkt "Titel" wird vor den eigentlichen Bild- und Filmsequenzen ein Element mit Text eingefügt. Wird dieses angeklickt, öffnet sich das "Textwerkzeug". Der Tabulator und die Textspur sind zur besseren Unterscheidung von der Video- und Audiospur in rosa gehalten. So können Sie besser erkennen, mit welchem Werkzeug Sie gerade arbeiten.

    Die Titeleinblendung ist dafür gedacht, den Titel des Films einzublenden und den Zuschauer auf das vorzubereiten was als nächstes kommt. Der Titel kann mit verschiedenen Effekten eingeblendet werden, welche im „Textwerkzeug“ sichtbar sind. Das Vorgehen ähnelt wieder dem Anwenden von Übergängen und Effekten in den Videosequenzen. Auch die Einblendungsdauer kann hier bearbeitet werden.

    Einen Titel hinzufügen

    Bildtitel hinzufügen

    Ein „Bildtitel“ erscheint im ausgewählten Bild bzw. der ausgewählten Filmsequenz. Er kann als Titel eines Kapitels oder als Beschreibungstext genutzt werden. Die Texte können mit den gleichen Methoden bearbeitet werden wie Titeltexte. Auch für die Bildtitel stehen Einblendungseffekte sowie die Funktionen die Einblendungsstart und -dauer festzulegen zur Verfügung.

    Hinzufügen eines Bildtitels

    Abspann hinzufügen

    Ein Film ist ohne Abspann unvollständig. In diesem Text werden Zusatzinformationen, Mitwirkende und deren Aufgabe oder auch Unterstützende genannt. Klickt man auf „Abspann“, springt der Cursor ans Ende des Films und öffnet ein Textelement, ähnlich dem Titel. Die Bearbeitung entspricht der Gestaltung eines Titels.

    Abspann hinzufügen

    Denken Sie daran, Ihr Projekt immer wieder zwischendurch zu speichern, damit Ihnen Ihre Arbeit nicht in Teilen oder sogar ganz verloren gehen.

    6. Musik und Ton

    Musik und Ton ergänzen den visuellen Eindruck eines Films. Es ist möglich, den Film durchgehend zu vertonen oder nur an einzelnen Stellen.

    Hinweise: Es sollte beim Einfügen von Musik (wie auch beim Einfügen von Fotos, Filmen und Grafiken Dritter) immer die Lizenzbestimmungen und das Urheberrecht berücksichtigt werden!

    Öffnet man das Kontextmenü mittels des kleinen Pfeils unten rechts am Notensymbol, besteht die Möglichkeit, passende Musik online zu suchen oder Musik bzw. Ton direkt von einem Datenträger hinzufügen. Es ist zu beachten, dass die verlinkten Anbieter nicht ausschließlich freie Sounddateien anbieten.

    Musik und Ton hinzufügen

    Die Musik liegt nun als grüne Musikspur unterhalb der Videoclips. Auch der Reiter „Musiktools“ zum Bearbeiten der Spur ist in grüner Farbe behalten. So ist leicht zu erkennen, ob man gerade das Videomaterial oder den Ton bearbeitet.

    Musiktools

    Durch Doppelklick auf den Musikclip öffnet sich die Symbolleiste mit den Musiktools: Hier können die Musiklautstärke geändert, der Ton ein- oder ausgeblendet und die Startzeit gewählt werden, wenn die Musik nicht gleich am Anfang des Films starten soll.

    Für ein einfaches Video im Kindergarten reicht es meistens vollkommen aus, den Film mit nur einem Musikclip zu unterlegen. Sollte dieser zu kurz sein, kann er einfach nochmals reinkopiert werden. Damit die Musik nicht zu abrupt beginnt und endet, empfiehlt es sich außerdem die Musik langsam ein- und auszublenden. Diese Funktion finden Sie unter den Musiktools unter „Einblenden“ bzw. „Ausblenden“.

    Meistens benötigt man bei einer Musikunterlegung nicht unbedingt den Ton aus den Videosequenzen bzw. man benötigt ihn nur aus einzelnen Sequenzen. Hierfür kann die Lautstärke des Tons aus dem Video unter dem Menüpunkt „Videotools“ (gelb) leiser gestellt werden bzw. ausgestellt werden. So kann man auch die Sprache für einzelne Sequenzen lauter stellen und die Musik als Hintergrundmusik trotzdem weiterlaufen lassen.

    Videolautstärke anpassen

    7. Film exportieren

    Das Werkzeug für das Erzeugen eines fertigen Films (in der Fachsprache "rendern") befindet sich im Register "Startseite".

    Film exportieren

    Mitthilfe des Kontextpfeils neben dem Menüeintrag „Film speichern“ öffnet sich eine Auswahl. Es werden verschiedene Speicheroptionen in unterschiedlichen Kategorien angezeigt. Beim Überstreichen der einzelnen Optionen mit der Maus erscheint ein kleines Fenster, welches die Anzeigenauflösung und die ungefähre Dateigröße des fertigen Films anzeigen. Eine gute Option ist die Auswahl „Für Computer“.

    Beim Speichervorgang werden die im Projekt zusammengestellten Einzeldateien nun zu einem Film zusammengefügt. Hier braucht es eventuell etwas Geduld. Es kann eine Weile dauern.

    Fortschrittsbalken über den Speichervorgang

    Anschließend zeigt sich ein Auswahldialog, über den entweder das Verzeichnis mit der fertigen Datei geöffnet oder der fertige Film sofort angesehen werden kann.

    Auswahl zwischen “Wiedergabe”, “Ordner öffnen“ oder „Schließen“


    Halten Sie bei der Arbeit mit dem Movie Maker die Reihenfolge dieser Einleitung unbedingt ein. D.h. zuerst bearbeiten Sie ihre Filmsequenzen, dann fügen Sie Titel, Texte und Abspann hinzu und schließlich fügen Sie die Musik ein. Sollte Ihnen nämlich am Ende einfallen, dass Sie einen Teil des Videos noch rausschneiden möchten, verschieben sich Text und Musik nicht entsprechend mit, d.h. sie liegen nun an einer vollkommen falschen Stelle und Sie müssten alles nachbearbeiten. Ebenfalls ist es wichtig, dass die Rohdateien und ihr Projekt nicht während des Bearbeitens auf einen anderen Speicherort verschoben werden. Sollte dies passieren, kann das Programm das entsprechende Material nicht wiederfinden.

    Fangen Sie gleich an und probieren Sie Ihr Wissen praktisch aus. Unsere Praxisbeispiele geben Ihnen vielleicht erste Anregungen.


    Verständnisfragen

    1. Woher wissen Sie bei der Arbeit am Movie Maker-Programm, dass ein Element aktiv ist?

    2. Wie kann man die Dauer der Übergänge zwischen Bildern und Filmsequenzen ändern?

    3. Welche verschiedenen Werkzeuge stehen im Movie Maker zur Verfügung?

    4. Warum sollte die Musik erst nach Beendigung des Films hinzugefügt werden?