• Grundlagen des Programmes Windows Movie Maker 2012

    Das Programm Windows Movie Maker 2012 ist ein einfaches Videobearbeitungsprogram zum Erstellen und Schneiden von Filmen unter Windows 7 oder Windows 10. Da dieses Programm nicht von jüngeren Kindern selbst genutzt werden kann, dient es eher dem Erzieher, um (Stop-Motion) Videos nach zu bearbeiten zu schneiden, damit die Ergebnisse der Kinder in einer „schöneren Form“ z.B. den Eltern präsentiert werden können.

    Wichtiger Hinweis:

    Der Window Movie Maker 2012 wird von Microsoft nicht mehr weiter entwickelt, weshalb das Programm auch nicht mehr im Microsoft Store herunter geladen werden kann.

    Das Programm muss also über Drittanbieter bezogen werden. Hierfür über eine Suchmaschine, z.B. google, nach „Windows Movie Maker Download“ suchen. Es werden mehrere Ergebnisse angezeigt, die einen Download des Programms ermöglichen.


    Als nächstes präsentieren wir eine kurze Einführung in die Arbeit mit dem Filmemacher, um die Grundlagen zu vermitteln. Die Taste F1 auf der PC-Tastatur oder das ? Symbol in der Menüleiste in der rechten oberen Ecke des Movie Maker führt Sie zur Online-Hilfe, die Unterstützung bietet.

    Entwickler: Microsoft
    Systeme: Windows
    Kosten: Das Programm ist kostenfrei.
    Zielgruppe: Pädagogische Fachkräfte, Grundschulkinder ab der vierten Klasse, Eltern.
    Hinweis: Kindergartenkinder können dieses Programm noch nicht allein bedienen, weil sie meistens noch nicht lesen können und es für diese Altersgruppe sehr komplex ist.
    Themen: Videobearbeitung, praktische Medienarbeit
    Werbung: Keine Werbung
    Nutzbarkeit: Offline voll funktionsfähig.
    Navigation: Einfach und übersichtlich für ältere Kinder und Erwachsene, für jüngere Kinder noch sehr komplex.
    Gestaltung: Einfache, verständliche Sprache; klare und kontrastreiche Farbgebung; lesefreundlich; übersichtlich gestaltet.

    Wie funktioniert das Programm Movie Maker 2012?

    Wenn das Programm gestartet wird, öffnet sich automatisch ein neues Projekt mit dem Namen „Mein Film“.

    Orientieren Sie sich zunächst im Programm. Wenn Sie die Funktionsfelder mit der Maus überstreichen, öffnen sich erklärende Fenster, die das Kennenlernen dieser erleichtern.

    Es empfiehlt sich, das geöffnete Projekt als erstes unter einem neuen Namen in einem festen Ordner zu speichern. Das erleichtert später die Orientierung und das Überarbeiten des Films. Hilfreich ist ebenfalls die „Rohdaten“ in einem eigenen Ordner zu sammeln.


    Benutzeroberfläche

    1. Dateien importieren

    Durch einen Klick auf das Symbol Videos und Fotos hinzufügen öffnet sich die eigene Bibliothek, aus der die Fotos oder Videos aufgerufen werden können.

    An der Vorschau des Films kann man erkennen, ob die Fotos bzw. Videos dem voreingestellten Bildverhältnis entsprechen. Im Menü "Projekt" besteht die Möglichkeit, das Seitenverhältnis und Audio-Einstellungen anzupassen.

    Fotos und/oder Videos hinzufügen

    Speichern Sie den Projektfortschritt regelmäßig mit einem Mausklick auf das Diskettensymbol links oben in der Programmzeile oder das Drücken der Tastenkombination [Strg][S].

    Aktionen können Sie über die Pfeile neben dem Diskettensymbol rückgängig machen (undo) oder im Anschluss wiederholen (do).

    2. Anordnen und schneiden

    Die Reihenfolge der Fotos und Filmsequenzen kann geändert werden, indem der Curser/die Maus auf ein Bildsymbol im Arbeitsbereich gerichtet wird und die linke Maustaste gedrückt wird. Ein blauer Rahmen zeigt, dass das Element aktiv ist. Nun kann das zu verschiebende Element bei gedrückter Maustaste an die gewünschte Stelle geschoben werden.

    Videotools - Bearbeiten

    Wird ein Element durch Anklicken aktiv, zeigt das Menü "Barbeiten" die für dieses Element zur Verfügung stehenden Werkzeuge. Man erkennt an der hinterlegten Farbe, in welchem Bearbeitungswerkzeug man sich gerade befindet. Die Videospur ist mit der Farbe Gelb hinterlegt.

    Anordnen und Schneiden

    Das Feld „Zuschneidewerkzeug“ wird zum Schneiden des Films genutzt. Über die Reiter links und rechts auf der Zeitleiste unterhalb des Abspielfensters kann der Bereich eingestellt werden, den man behalten möchte. Die Zeiten können auch manuell über den Start- und Endpunkt eingestellt werden. Mit Klick auf das Disketten-Symbol wird das ausgewählte Filmelement nun auf den innerhalb der Schnittmarken liegenden Bereich zugeschnitten und gespeichert.

    Schneidewerkzeug

    Um einen Film in zwei Filme zu teilen, wird das entsprechende Filmelement markiert. Es erhält einen blauen Rahmen. Nun wird der Abspielschieber (schwarzer Strich) auf die Stelle geschoben, der der Film geteilt werden soll. Mit einem Klick auf das Feld „Teilen“ ist dieser Bearbeitungsschritt abgeschlossen.

    Abspielschieber zur Orientierung

    Wenn von einem Filmelement nur der Anfang oder das Ende des Clips entfernen werden soll, können die Felder „Startpunkt festlegen“ bzw. „Endpunkt festlegen“ genutzt werden. Bei „Startpunkt festlegen“ wird alles was VOR der Stelle an dem Abspielschieber liegt von diesem Filmelement entfernt. Alle anderen Filmelemente davor bleiben erhalten. Bei „Endpunkt festlegen“ wird alles was NACH der Stelle an dem der Abspielschieber liegt von diesem einem Filmelement entfernt. Alle anderen Filmelemente danach bleiben erhalten.

    3. Bild- und Filmübergänge

    Übergänge zwischen Fotos und Filmsequenzen schaffen eine visuelle Verbindung und erleichtern dadurch die Wahrnehmung. Übergänge wirken nicht so hart. Im Menü-Register „Animationen“ ist eine Vielzahl an Übergangseffekten zu finden. Wenn der Cursor/die Maus auf eines der entsprechenden Übergänge zeigt, wird dessen Wirkung sofort in der Vorschau erkennbar.

    Übergänge

    Wird der gewünschte Übergang angeklickt, überträgt er sich auf die aktive Grafik im Auswahlfenster (erkennbar durch den blauen Rahmen). Ein graues Dreieck am Beginn der Filmsequenz zeigt, dass dieser ein Übergang zugewiesen wurde.

    Symbol, dass Übergänge aktiviert sind

    Sollen mehrere Fotos und Filme mit dem gleichen Übergang versehen werden, können mehrere Sequenzen ausgewählt werden, indem die Strg-Taste gehalten wird, während mit der Maus die gewünschten Sequenzen angeklickt werden. Wenn alle Sequenzen den gleichen Übergang erhalten sollen, wählt man den Menüpunkt „Auf alles anwenden“ aus.

    Die Dauer des Übergangs lässt sich variieren. Normalerweise ist sie auf 1 oder 1,5 Sekunden voreingestellt. Mit einem Klick auf den Auswahlpfeil neben dem Menüfeld „Dauer“ öffnet sich ein Auswahlfenster. Es ist aber auch möglich eine (nicht voreingestellte) Zeit direkt in das Fenster einzugeben.

    Manchmal ist man verleitet, aufgrund der Vielzahl an Effekten den Betrachter mit zu vielen verschiedenen Übergängen zu überlasten und damit vom eigentlichen Inhalt abzulenken. Es kann hier helfen, auf die Grundregeln der Bildschirmgestaltung zurückzugreifen: Zum einen „weniger ist mehr“, d.h. die Anzahl der Effekte sollte beschränkt werden und zum anderen „Einheitlichkeit“, d.h. dass die wenigen Effekte nicht unüberlegt hintereinander anzuwenden. Wählen Sie lieber eine Übergangsart pro Thema oder Kapitel aus. Möchten Sie auf etwas Spezielles in Ihrem Film besonders aufmerksam machen, kann dies durch einen Übergangseffekt ebenfalls gut gekennzeichnet werden.

    4. Visuelle Effekte

    Einzelne Bilder oder ganze Filmsequenzen können mit "visuellen Effekten" versehen werden. Unter dem Menüpunkt "Visuelle Effekte" können Sie aus einer Vielzahl von Optionen wählen. Zeigt der Cursor/Maus auf einen der entsprechenden Effekte, ist dessen Wirkung sofort in der Vorschau sichtbar.

    Visuelle Effekte

    Mit einem Klick auf den unteren Pfeil in der Bildlaufleiste neben dem Auswahlbereich öffnet sich das gesamte Angebot der möglichen Effekte, eingeteilt in verschiedene Kategorien.

    Ein Mausklick auf einen Effekt weist diesen der aktiven Sequenz im Auswahlfenster (erkennbar am blauen Rahmen) zu.

    Visueller Effekt ist aktiviert

    Ein Piktogramm in der linken oberen Ecke eines Frames zeigt, dass diesem ein visueller Effekt zugewiesen ist.

    Möchten Sie in mehreren Filmsequenzen den gleichen Effekt haben bzw. diesen auf alle Sequenzen anwenden, gehen Sie vor wie unter Punkt 3 „Bild- und Filmübergänge“ beschrieben. Auch hier sollte der Betrachter am Ende nicht mit zu vielen Effekten überlastet werden. Setzen Sie diese lieber gezielt ein, um bestimmte Filmteile interessanter zu gestalten.

    5. Titel, Bildtitel und Abspann

    Das Werkzeug für das Einfügen von Text befindet sich im Register Startseite.

    Titel, Bildtitel und Abspann

    Hier gibt es die Möglichkeit, dem Film einen Titel, einen Bildtitel und einen Abspann hinzuzufügen.

    Titel hinzufügen

    Unter dem Menüpunkt "Titel" wird vor den eigentlichen Bild- und Filmsequenzen ein Element mit Text eingefügt. Wird dieses angeklickt, öffnet sich das "Textwerkzeug". Der Tabulator und die Textspur sind zur besseren Unterscheidung von der Video- und Audiospur in rosa gehalten. So können Sie besser erkennen, mit welchem Werkzeug Sie gerade arbeiten.

    Die Titeleinblendung ist dafür gedacht, den Titel des Films einzublenden und den Zuschauer auf das vorzubereiten was als nächstes kommt. Der Titel kann mit verschiedenen Effekten eingeblendet werden, welche im „Textwerkzeug“ sichtbar sind. Das Vorgehen ähnelt wieder dem Anwenden von Übergängen und Effekten in den Videosequenzen. Auch die Einblendungsdauer kann hier bearbeitet werden.

    Einen Titel hinzufügen

    Bildtitel hinzufügen

    Ein „Bildtitel“ erscheint im ausgewählten Bild bzw. der ausgewählten Filmsequenz. Er kann als Titel eines Kapitels oder als Beschreibungstext genutzt werden. Die Texte können mit den gleichen Methoden bearbeitet werden wie Titeltexte. Auch für die Bildtitel stehen Einblendungseffekte sowie die Funktionen die Einblendungsstart und -dauer festzulegen zur Verfügung.

    Hinzufügen eines Bildtitels

    Abspann hinzufügen

    Ein Film ist ohne Abspann unvollständig. In diesem Text werden Zusatzinformationen, Mitwirkende und deren Aufgabe oder auch Unterstützende genannt. Klickt man auf „Abspann“, springt der Cursor ans Ende des Films und öffnet ein Textelement, ähnlich dem Titel. Die Bearbeitung entspricht der Gestaltung eines Titels.

    Abspann hinzufügen

    Denken Sie daran, Ihr Projekt immer wieder zwischendurch zu speichern, damit Ihnen Ihre Arbeit nicht in Teilen oder sogar ganz verloren gehen.

    6. Musik und Ton

    Musik und Ton ergänzen den visuellen Eindruck eines Films. Es ist möglich, den Film durchgehend zu vertonen oder nur an einzelnen Stellen.

    Hinweise: Es sollte beim Einfügen von Musik (wie auch beim Einfügen von Fotos, Filmen und Grafiken Dritter) immer die Lizenzbestimmungen und das Urheberrecht berücksichtigt werden!

    Öffnet man das Kontextmenü mittels des kleinen Pfeils unten rechts am Notensymbol, besteht die Möglichkeit, passende Musik online zu suchen oder Musik bzw. Ton direkt von einem Datenträger hinzufügen. Es ist zu beachten, dass die verlinkten Anbieter nicht ausschließlich freie Sounddateien anbieten.

    Musik und Ton hinzufügen

    Die Musik liegt nun als grüne Musikspur unterhalb der Videoclips. Auch der Reiter „Musiktools“ zum Bearbeiten der Spur ist in grüner Farbe behalten. So ist leicht zu erkennen, ob man gerade das Videomaterial oder den Ton bearbeitet.

    Musiktools

    Durch Doppelklick auf den Musikclip öffnet sich die Symbolleiste mit den Musiktools: Hier können die Musiklautstärke geändert, der Ton ein- oder ausgeblendet und die Startzeit gewählt werden, wenn die Musik nicht gleich am Anfang des Films starten soll.

    Für ein einfaches Video im Kindergarten reicht es meistens vollkommen aus, den Film mit nur einem Musikclip zu unterlegen. Sollte dieser zu kurz sein, kann er einfach nochmals reinkopiert werden. Damit die Musik nicht zu abrupt beginnt und endet, empfiehlt es sich außerdem die Musik langsam ein- und auszublenden. Diese Funktion finden Sie unter den Musiktools unter „Einblenden“ bzw. „Ausblenden“.

    Meistens benötigt man bei einer Musikunterlegung nicht unbedingt den Ton aus den Videosequenzen bzw. man benötigt ihn nur aus einzelnen Sequenzen. Hierfür kann die Lautstärke des Tons aus dem Video unter dem Menüpunkt „Videotools“ (gelb) leiser gestellt werden bzw. ausgestellt werden. So kann man auch die Sprache für einzelne Sequenzen lauter stellen und die Musik als Hintergrundmusik trotzdem weiterlaufen lassen.

    Videolautstärke anpassen

    7. Film exportieren

    Das Werkzeug für das Erzeugen eines fertigen Films (in der Fachsprache "rendern") befindet sich im Register "Startseite".

    Film exportieren

    Mitthilfe des Kontextpfeils neben dem Menüeintrag „Film speichern“ öffnet sich eine Auswahl. Es werden verschiedene Speicheroptionen in unterschiedlichen Kategorien angezeigt. Beim Überstreichen der einzelnen Optionen mit der Maus erscheint ein kleines Fenster, welches die Anzeigenauflösung und die ungefähre Dateigröße des fertigen Films anzeigen. Eine gute Option ist die Auswahl „Für Computer“.

    Beim Speichervorgang werden die im Projekt zusammengestellten Einzeldateien nun zu einem Film zusammengefügt. Hier braucht es eventuell etwas Geduld. Es kann eine Weile dauern.

    Fortschrittsbalken über den Speichervorgang

    Anschließend zeigt sich ein Auswahldialog, über den entweder das Verzeichnis mit der fertigen Datei geöffnet oder der fertige Film sofort angesehen werden kann.

    Auswahl zwischen “Wiedergabe”, “Ordner öffnen“ oder „Schließen“


    Halten Sie bei der Arbeit mit dem Movie Maker die Reihenfolge dieser Einleitung unbedingt ein. D.h. zuerst bearbeiten Sie ihre Filmsequenzen, dann fügen Sie Titel, Texte und Abspann hinzu und schließlich fügen Sie die Musik ein. Sollte Ihnen nämlich am Ende einfallen, dass Sie einen Teil des Videos noch rausschneiden möchten, verschieben sich Text und Musik nicht entsprechend mit, d.h. sie liegen nun an einer vollkommen falschen Stelle und Sie müssten alles nachbearbeiten. Ebenfalls ist es wichtig, dass die Rohdateien und ihr Projekt nicht während des Bearbeitens auf einen anderen Speicherort verschoben werden. Sollte dies passieren, kann das Programm das entsprechende Material nicht wiederfinden.

    Fangen Sie gleich an und probieren Sie Ihr Wissen praktisch aus. Unsere Praxisbeispiele geben Ihnen vielleicht erste Anregungen.


    Verständnisfragen

    1. Woher wissen Sie bei der Arbeit am Movie Maker-Programm, dass ein Element aktiv ist?

    2. Wie kann man die Dauer der Übergänge zwischen Bildern und Filmsequenzen ändern?

    3. Welche verschiedenen Werkzeuge stehen im Movie Maker zur Verfügung?

    4. Warum sollte die Musik erst nach Beendigung des Films hinzugefügt werden?