• Medienpädagogische Kompetenz

    Voraussetzung für eine nachhaltige Medienbildung ist eine unvoreingenommene Einstellung der Erzieher*innen gegenüber allen Medien und eine grundlegende Medienkompetenz. Nur so können die Möglichkeiten der Medienbildung voll ausgeschöpft werden. Gleichzeitig können Risiken erkannt, ausreichend bewertet und Methoden zur Kompensation von derer abgeleitet werden.

    Entscheidend ist aber auch die medienpädagogische Kompetenz der Erzieher*innen. Das bedeutet die Fähigkeit, anderen (z.B. Kindern oder Eltern) bei der Entwicklung ihrer Medienkompetenz zu helfen. Genauso wichtig ist es jedoch auch, die Gestaltung und Nutzung von Medien ohne Berührungsängste und Vorurteile anzugehen.


    Seien Sie offen für die Medienwelt der Kinder und zeigen Sie echtes Interesse. Die Vorlieben und Bedürfnisse der Kinder müssen ernst genommen werden, einschließlich des Verhältnisses zu den Medien. Stellen Sie Fragen und sprechen Sie mit den Kindern. So erfahren Sie, welche Interessen sie an Medien haben, was sie mit Medien machen und wie sie sie nutzen. Ich empfehle Ihnen auch, sich einfach Sendungen anzusehen, die bei Kindern besonders beliebt sind, um ihre Medienwelt besser zu verstehen. Das ist auch gemeinsam mit den Kindern im Kindergarten im Rahmen eines Medientages vorstellbar.


    Austauschen, Reflektieren, Diskutieren

    Es ist gleichzeitig für die interne pädagogische Arbeit und für das Außenbild eines Kindergartens von Bedeutung, dass sich alle Kolleg*innen in regelmäßigen Abständen über ihr gemeinsames Bildungsverständnis, die gemeinsamen Ziele und über die Umsetzung und Auslegung des Bildungsplans abstimmen und austauschen.


    Bedenken Sie, dass Sie kein*e Experte*in sein müssen, um Medienerziehung im Kindergarten umzusetzen. Vorwiegend geht es darum, dass Sie einen wertfreien, entspannten Zugang zu Medien haben und diese ohne falsche Scheu nutzen. Wenn Sie dann aber mit einem Medium arbeiten möchten, ist es wichtig, dass Sie sich im Vorfeld mit diesem beschäftigen. Sie sollten wissen wie man es bedient und welche Möglichkeiten es gibt dieses sinnvoll und kreativ im pädagogischen Alltag einzusetzen. Lernen Sie die Möglichkeiten, die Ihnen die Arbeit mit unterschiedlichen Medien bietet sowie die Gefahren, die durch ihre Nutzung entstehen können, kennen. Stellen Sie unbedingt den Sinn und den Nutzen der verschiedenen Medien kritisch in Frage.


    Es ist ebenfalls wichtig zu erkennen, dass Medienerziehung eine entscheidende Rolle in der pädagogischen Arbeit im Kindergarten spielt. Denn nur wenn man sich ausreichend notwendiges Wissen angeeignet hat, kann man es an die Kinder weitergeben.

    Nachhaltige Medienerziehung

    Eine nachhaltige Medienerziehung im Kindergarten schließt immer eine aktive Partnerschaft mit den Eltern ein, denn die Familie übernimmt eine fundamentale Rolle in der Erziehung der Kinder. Die Zusammenarbeit mit den Familien bietet spannende Einblicke in den Medienalltag der Kinder, die in die tägliche pädagogische Arbeit übernommen werden können. Darüber hinaus können die Eltern durch Beratung bei ihren pädagogischen Aktivitäten unterstützt werden.

    Weiterhin ist es immer wichtig, eine Strategie für einen sinnvollen Einsatz von Medien im Kindergarten zu haben. Es hat nichts mit Medienpädagogik zu tun, wenn man den Kindern einfach einen Computer in den Klassenraum stellt oder ihnen eine Digitalkamera in die Hand drückt. Entscheidend ist die didaktische Absicht, die dahinter steht


    Denken Sie immer darüber nach, wie Sie Medien pädagogisch durchdacht in den beruflichen Alltag integrieren können und welche Bildungsziele Sie damit verfolgen wollen. Nur so können Ihre Kinder kontinuierlich durch und mit Medien lernen.


    Verständnisfragen

    1. Warum sollten die pädagogischen Fachleute medienkundig sein?

    2. Warum ist eine aktive Partnerschaft zwischen den Erzieher*innen und Eltern wichtig?

    3. Was ist eine sinnvolle Strategie der Mediennutzung in der frühkindlichen Bildung?