• Medien als Teil des täglichen Lebens

    (Digitale) Medien sind heute fester Bestandteil des kindlichen Alltags und wichtige Gefährten auf dem Weg zum Erwachsenwerden, da sie beispielsweise bei der Bewältigung wichtiger Entwicklungsaufgaben unterstützen können. Dabei kommen Medien je nach Altersstufe unterschiedliche Funktionen zu.


    Wenn Vorschulkinder die verschiedenen Medien kennen und ihre Einsatzmöglichkeiten verstehen, dann ist dies bereits ein guter Schritt auf dem Weg zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Medien. So können Kinder z.B. besser verstehen, dass Erwachsene Medien nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch als Arbeitsmittel nutzen. Ich empfehle Ihnen, mit den Kindern zu sprechen, Bilder zu malen oder Collagen zu erstellen, um sich dem Medienthema alters- und entwicklungsgerecht zu nähern.

    Die verschiedenen Rollen der Medien

    Kinder zwischen 3 und 6 Jahren nehmen Medien als Gegenstände wahr. Sie sind damit beschäftigt, die reale Welt zu erfassen und zu begreifen. Sie erkunden ihre Umwelt neugierig und möchten Medien als Gegenstände entdecken.

    Medien dienen als Orientierungsquelle für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren. In den Medien finden Kinder viele unterschiedliche, teilweise auch fragwürdige Vorbilder. Die Ausbildung von Werten ist ebenfalls durch Medien mitgeprägt. Von klein auf erproben Kindern in Medien gesehene Verhaltensweisen und spielen Medieninhalte nach. Hier benötigen Kinder die Begleitung und Unterstützung von Erwachsenen, um das Erlebte bzw. Gesehene richtig einordnen und verarbeiten zu können.

    Medien stellen eine wichtige Wissensquelle dar und spielen bei der Suche nach Informationen eine maßgebliche Rolle. Eine wichtige Informationsquelle sind neben Büchern auch Filme oder Hörspiele. In Fernsehsendungen speziell für Kinder finden sich altersgerecht aufbereitete Informationen. Heute findet man zu diesen Sendungen auch oft eine passende Webseite, die die Bedürfnisse von Kindern berücksichtigt. Hier können Kinder, in Begleitung von Erwachsenen, leicht und spielerisch Neues entdecken .


    Klare Regeln für die Nutzung von Medien helfen den Kindern dabei, sich im Umgang mit Medien besser zu orientieren. Daher ist es für den Kindergarten, aber auch für Familien wichtig, mit den Kindern zusammen plausible Regeln für die Mediennutzung festzuhalten. Solche Regeln könnten beispielsweise sein, dass die Nutzungszeit der Medien zeitlich begrenzt wird, dass Medien in ausgewählten Situationen, beispielsweise beim Essen, verboten sind oder dass nur kindgerechte Medien eingesetzt werden.

    Ein Musterposter für eine Hausordnung kann heruntergeladen und entsprechend Ihrer eigenen Anforderungen angepasst werden.


    Medien werden zu Spielkameraden für Kinder. Sie nutzen Medien zum Spielen von altersgerechten Mal- und Spielprogrammen auf dem PC, Tablet-PC oder Smartphone. Schon für Kinder ab 4 Jahren gibt es empfehlenswerte Angebote, die sie unter Aufsicht von Erwachsenen nutzen können. Die Medienfiguren aus Buch und Fernsehen können ebenfalls in der Fantasie der Kinder zum Spielgefährten werden.

    Wenn es um die Mediennutzung in dieser Altersgruppe geht, spielen vor allem die erzählten Geschichten eine wesentliche Rolle. Die Geschichten vermitteln Wissen, Erfahrungen und Emotionen. Auch audiovisuelle Inhalte aus Fernsehserien oder Filmen üben neben Vorlesebüchern und Hörspielen bereits Faszination aus.

    Medien können für Kinder also verschiedene Funktionen erfüllen. Sie dienen der Unterhaltung, der Information und der Orientierung. Und sie dürfen Kindern auch einfach Spaß machen. Zugleich ist es wichtig den Kindern alternative Angebote zu unterbreiten, mit denen dieselben Funktionen auch ohne Medien erfüllt werden können, beispielsweise durch das Beantworten von Fragen, gemeinsames Spielen und Singen oder durch das Erzählen von Geschichten. So wird den Medien im Alltag der Kinder keine übermäßige Bedeutung gewährt, sondern sie übernehmen die Rolle eines ergänzenden Angebots.


    Es ist wichtig, den Kindern Alternativen zu den meist verlockenden Medieninhalten anzubieten. Vor allem Vorschulkinder brauchen viel Bewegung und Gelegenheiten, ihre Umgebung zu entdecken, zu erkunden und zu erforschen. Alternative Angebote, die in einem direkten Bezug zu bekannten Medieninhalten stehen, sind hierbei besonders hilfreich. Sie könnten mit ihren Kindern beispielsweise die gesehenen Experimente aus der Kindersendung selbst ausprobieren. Oder die Hörgeschichte kann von den Kindern nachgemalt werden. Oftmals reichen bereits kleine Anreize aus, um bei den Kindern Begeisterung hervorzurufen und ihr Interesse auf andere Dinge zu lenken.